Muskeltest

Jede Kinesiologin / jeder Kinesiologe arbeitet ein wenig anders, je nach Grundausbildung (Ärztin, Psychologe, Musiker, Sportlerin …) und je nach ihrem/seinem Weltbild.

Allen gemeinsam ist der Muskeltest. Der Muskeltest hilft uns, einen Zugang zum Unterbewusstsein eines Menschen zu finden. Mittels Muskeltest können wir im Körper gespeicherte Erinnerungen aktivieren. Wir können beispielsweise nach Ereignissen aus unserer Kindheit fragen, die im Körper gespeichert sind, obwohl sich unser Bewusstsein nicht daran erinnert. Der Körper spürt auch, welche Behandlungsmethoden ihm besonders gut tun. Mit dem Muskeltest fragen wir den Körper, welche Methode er sich wünscht, um ein bestimmtes Problem angehen zu können.

Wie der Muskeltest durchgeführt wird

Der Klient steht aufrecht; der rechte Arm hängt entspannt an der Seite herunter, der linke Arm wird mit gestrecktem Ellbogen parallel zum Boden gehalten. Als Beispiel nehme ich den Deltamuskel. Es ist der Muskel, welcher gebraucht wird, um den Arm zu heben.

Die Kinesiologin stellt sich vor den Klienten und legt ihre linke Hand zur Stabilisierung auf die rechte Schulter des Klienten. Sie legt ihre rechte Hand auf seinen ausgestreckten linken Arm, genau oberhalb des Handgelenks.

Mit der Anweisung „Halten“ bittet die Kinesiologin den Klienten, seinen Arm in der ausgestreckten Position zu halten, wobei sie sofort nach dieser Aufforderung seinen Arm ein bis zwei Sekunden lang leicht (!) und gleichmässig in Richtung Boden drückt. Der Klient versucht, diesem Druck standzuhalten, indem er den Arm in der angegebenen Position hält.

Wenn der Muskel innerhalb der ersten fünf Zentimeter des Testbereichs sperrt – d.h. wenn er dem Druck standhält, ohne sich nachgiebig und weich anzufühlen – dann sagen wir, der Muskel „hält“, er ist „stark“. Das bedeutet, der Energiefluss im Körper ist in Ordnung.

Muskeltest 3

Wenn die Kinesiologin den Arm ohne grossen Kraftaufwand hinunterdrücken kann, bedeutet das, der Muskel „hält nicht“, er ist „schwach“. Der Energiefluss im Körper ist also nicht optimal.

Beim Muskeltest geht es keinesfalls um ein Kräftemessen zwischen der Person, die testet und der Person, die getestet wird. Wir testen nicht die Kraft des Muskels, sondern die Energie, welche dem Körper zur Verfügung steht. Der Muskeltest ist nur dann aussagekräftig, wenn beide, Kinesiologin und Klient, an der ehrlichen Antwort des Körpers interessiert sind. Misst man nur die Kräfte, kann man immer mogeln!

In der ersten Sitzung ist es für einen Klienten/eine Klientin oft schwierig, zu spüren, ob ein Muskel „hält“ oder ob er „nicht hält“. Nach einigen Sitzungen nimmt die Sicherheit zu und der Klient/die Klientin lernt, die Antwort seines/ihres Körpers immer genauer zu spüren.